Kyburz-Express hatte nach über 10 Stunden die Beine vorn
Alljährlich im August – jedes Mal in einer andern Bergregion – findet der Swiss International Mountain Marathon, kurz SIMM, statt. Es ist wohl der einzige der inzwischen vielen Ultra-Events, bei welchem mit Karte und Kompass gelaufen werden muss. Die verschiedenen Leistungs- und Schwierigkeitskategorien ermöglichen es auch nicht so Karten-Versierten, an diesem Anlass teilzunehmen. Aber auch wenn bei den «leichteren» Kategorien die Posten an Wegkreuzungen oder Pfadenden stehen, muss natürlich die eingeschlagene Richtung stimmen. Dieser OL-Marathon ist aufgeteilt in zwei Tage (Samstag und Sonntag) und übernachtet wird im Zelt, wie dies auch beim Gigathlon der Fall ist – nur: die Berg-OL-Läufer – im Zweierteam - tragen das Zelt selber mit, wie auch ihren Proviant, Ersatzkleider und die vorgeschriebenen Schutz- und Rettungsutensilien. Ein klassischer Anlass für Ausdauer-Freaks und -Abenteurer.
Gute Aargauer Leistungen
Da sich die Felder nach dem Massenstart relativ schnell auseinanderzogen und die Strecke selbst gewählt werden muss, konnten die momentan geltenden Abstandsregeln gut eingehalten werden. Auch Zuschauer fehlten – man stelle sich den Anmarschweg an einen Publikumsposten vor.
So konnte der Anlass also praktisch «normal» durchgeführt werden. «Normal» waren auch die Namen an der Spitze der Rangliste der Hauptkategorie der Männer: Auf der langen Strecke gewann der Kyburz-Express (OLK Fricktal) mit den Gebrüdern Andreas und Thomas Kyburz mit der Gesamtzeit von rund 10 ½ Stunden. Andreas, erst gerade vom Spitzensport zurückgetreten, bewies damit, dass er noch immer top zwäg ist. Auf dem tollen 5. Platz findet sich bereits das zweite Aargauer Team mit Patrik Bryner und Rico Hübscher (OLK Argus), welche die Kräfte gut eingeteilt hatten und am zweiten Tag sogar noch einige Plätze gut machten. Sie büssten rund 2 ½ Stunden auf die Sieger ein. Erwähnenswert aus Aargauer-Sicht ist auch der 6. Rang bei den «Couples» von Lukas und Martina Erne aus Rütihof (OLG Cordoba). Das fitte Ehepaar, welches fast eine Generation älter als viele weitere Mixed-Paare war, hatte sogar noch Zeit für Genuss und schwärmte vor allem über die atemberaubende Landschaft in den Karstgebieten und Kalkfelsen oberhalb St. Antönien. Einen feinen 3. Rang gabs durch Sacha Lehmann und Michael Bolliger von der OLG Kölliken bei der Familienkategorie. Sie nannten sich, nicht ganz dem Gebiet, aber dem Aargau entsprechend, Brombeeri-Tram.